Der Workshop soll dazu einladen, anhand bereits 2019/2020 entwickelter "Tanz-Skizzen" nun vertiefend und gemeinsam mit dem Pianisten und Komponisten Itay Dvori (www.itaydvori.com) auf explorative Spurensuche zu gehen, um innovative Formen künstlerischer Erinnerungsarbeit gemeinsam auszuloten.
Der Workshop ist offen auch für neue tanz- und kulturbegeisterte TeilnehmerInnen, die sich auf diese Art von Begegnung mit jüdischer Geschichte und Identitätssuche einlassen möchten.
Er findet statt im Rahmen des Festjahres "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland"
WORKSHOP-ZEITEN:
SA 23.10.2021 (10.00 - 18.00 Uhr)
SO 24.10.2021 (10.00 - 16.30 Uhr)
Anmeldung/Info:
k.stoye@tanzkunst.org
Dreitägiges Tanz-Kunst-Projekt in Workshopformat (Nov 2020)
für 5-7 tanzerfahrende oder tanzinteressierte Menschen zwischen 18 und 27 Jahren
Termine: 02.+03.11.20, 10-14 Uhr und 07.11.20, 14-18 Uhr
Ort: Städtische Galerie Karlsruhe, Lorenzstr. 27, Lichthof 10
Teilnahmebeitrag: 15 €
-> wegen Pandemiestufe 3 wurden die Workshoptage mit Performance (nach Rücksprache mit der Städtischen Galerie Karlsruhe & dem TOLLHAUS) verschoben auf Frühjahr 2021
INHALTE UND ZIELE:
- Auseinandersetzung in Bewegung mit äußeren und inneren Bildern und Räumen
- sinnlich-intuitive und spielerische Beschäftigung mit realen und abgebildeten Landschaften in und außerhalb der Städtischen Galerie
- Übungen zur Erweiterung von Wahrnehmung, Präsenz und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten
- Kennenlernen und Ausprobieren von verschiedenen Techniken aus der zeitgenössischen Tanz-Performance-Kunst: Improvisation, Komposition und Choreografie, Instant Composition
- gemeinsames performatives Experimentieren in öffentlichen Räumen
https://www.facebook.com/events/3414848088740435
PROJEKT-Assistenz:
Friederike Steffens Tanz-, Improvisations- und Performancekünstlerin, Pädagogin https://taktlos-konnektiv.de/
Julia Holzmüller dance artist, Tanz-und Bewegungspädagogin www.tanz-flow.de; https://taktlos-konnektiv.de/
PROJEKT-Coaching:
Katharina Stoye Kulturvermittlerin, Kulturwissenschaftlerin, Tanztherapeutin
In Kooperation mit:
Städtische Galerie Karlsruhe
FOTO: F. Steffens/J. Holzmüller
Gefördert durch....
Förderprogramm MASTERPLAN Jugend 2020
Die junge jüdische Berliner Künstlerin Charlotte Salomon (1917/Berlin - 1943/Auschwitz) thematisiert in "Leben oder Theater?" auf innovative Weise - nämlich im Stile einer "Graphic Novel" - das Fremdsein, das Exil und ihre existentielle Einsamkeit. Sie sucht nach ihrer individuellen Identität mit allen Konflikten und Sehnsüchten.
<< (…) Und sie sah sich vor die Frage gestellt, sich das Leben zu nehmen oder etwas ganz Verrückt-Besonderes zu unternehmen (…) Sie sah mit wachgeträumten Augen all die Schönheit um sich her, sah das Meer, spürte die Sonne und wusste: sie musste für eine Zeit von der menschlichen Oberfläche verschwinden und dafür alle Opfer bringen – um sich aus der Tiefe ihre Welt neu zu schaffen (…). >>
Charlotte Salomons autobiographisches Werk diente uns im interdisziplinären Team der FREIEN KULTURSCHULE e.V. (www.freie-kulturschule-ka.de) als Vorlage zur szenisch-choreografischen Arbeit. Dabei stand der schöpferische und kreative Prozess im Mittelpunkt.
Sowohl ausgewählte "Bild-Szenen" als auch ausgewählte (die "Graphics" begleitende) Texte waren uns Inspiration, um diese im Tanz im HIER und JETZT künstlerisch zu kommentieren.
Anliegen der Workshopreihe I - III war die Suche nach einem individuellen Zugang und einer Aktualisierung einiger biografischer Grundthemen Charlottes:
Trauer, Einsamkeit & Hoffnung in der Fremde * Natur & Kunst als Heimat * FamilienGeschichte(n) * Einsamkeit/Zweisamkeit/Dreisamkeit * Selbstbildnis & Selbstwerdung
Rückmeldung einer Workshop-TeilnehmerIn (Dezember 2019):
"Ich bin (...) unglaublich dankbar für die gemeinsame Zeit und Auseinandersetzung mit Charlotte Salomon (die ja so halb meinen Namen trägt). Ich wünsche euch eine gelingendes Projekt und intensive Auseinandersetzung - mega wichtig auch im Sinne der Erinnerungskultur sich mit solchen Dingen zu beschäftigen. Also toitoitoi!"
(Salome V.)
Förderprogramm MASTERPLAN Jugend 2020
„Von Schmerz und Grauen ist die Welt erfüllt.
Nicht herrschen Sitte und Vernunft.
Zerstört sind Freundschaft und Vertrauen.
Stehen wir am Abbruch einer neuen Zeit ?
Ach, wäre doch der Friede nicht so weit.
Doch, wie der Menschen Sinne sich auch wandeln -
Es bleibt Natur, unwandelbar und schön.
Der Vögel Lied erschallt, die Blumen blühn.
Und ringsum hüllt des Mondes Silberschein
Meer, Berg und Tal in lichten Nebel ein.
Wozu – das Fragen nach dem Sinn der Schöpfung ?
Wozu – das Forschen nach woher, wohin ?
So wie Natur vergehend bleibt bestehen,
so wird auch unsre Asche nicht vergehen !“
aus:
CHARLOTTE SALOMON: Leben ? Oder Theater ?
S. 313 (Prestel-Verlag)
Performance zu "Zyklus 12"- Bildern von Claus G. Kohr in Kooperation mit der Karlsruher Kunst-Intitiative "Kunst im Leerstand"
Performance zu Bildern und Gedichten im Rahmen der Vernissage „Gegenüberstellungen! Malerei - Plastiken - Zeichnungen – Objekte“ von Claus G. Kohr (mit Einführung von Dr. Babette Stadie/Lesung mit Christoph Köhler)
Performance "Tanz begegnet Bild und Wort“ im Rahmen der "Tage der offenen Tür" der FKS (mit Festvortrag von Prof. em. Dr. Raimer Jochims/Städel Frankfurt)
Bild links: Katharina Stoye "Musik- und Farbimprovisationen zu J.S. Bach/Bild 3" (2011)
Autor: Claus G. Kohr
Sprecher: Ch. Köhler
Kafka-Literaturbühne
"Es sind wieder diese großen weißen Segel
Die mich blenden
Vor dem sehnsuchtsvoll tiefblauen Himmel
Das Aufschlagen des Schiffsleibes
Auf unendlich tiefem Grün des strandenden Meeres
Erregt rufe ich hinaus in das Schreien der Möwen
Nimm mich mit!
Die große Fahrt
Das wilde Schlagen des Rumpfes
Im wogenden Gestade
Fern ab vom Land und Frei
In ungewissen Weiten
Des ewigen Meeres
Nimm mich mit!"
Performance 2012
Rheinhafen-Ateliers
"Tage der offenen Tür"
Freie Kulturschule e.V.
Nach der Teilnahme an 3 Jahreskursen in "Weiterbildung: Moderne Dans"/"Dans als bewustwording" bei der Choreografin und Tanzdozentin Sjannie Vos/NL, sprach mich Sjannie Vos 1997 an, mit ihr als Choreografin,
mit Uschi ter Veer als Tänzerin und Co-Choreografin (Elementarer Tanz e.V.) https://elementarertanz.de
Henk-Doeke Oding (Pianist/Komponist) http://www.hdodinga.nl/#biografie)
Andreas Bauer-Stoye (Dipl.-Waldorflehrer/ Fremdsprachentheater)
https://www.wittenannen.net/unser-institut/)
ein deutsch-niederländisches Tanzkollektiv zu gründen.
Von 1997-2000 arbeiteten wir wechselweise in Köln, Düsseldorf und den Niederlanden zusammen bis es dann 1999/2000 zu diversen Aufführungen der ersten gemeinsamen Produktion "...onbekend" (inspiriert auf Gedichte von Pablo Neruda) kam, u.a. bei den Amnesty-International-Tagen 1999 in Deventer sowie am Universitätstheater Groningen und im Theater Schouwburg Deventer.
Nach dem Ausscheiden als aktive Tänzerin 2000 und dem Umzug nach Karlsruhe blieb bis zum Tod von Sjannie Vos Pfingsten 2020 die tiefe Verbundenheit bestehen, die getragen war vom gemeinsamen Verständnis des
Tanzes als schöpferische Kunstform
Tanzes als spirituelle Kraft
Tanzes als politische Kraft
LINK auf YouTube: Video "...onbekend" zum Tanztheater-Abend am Universitätstheater Groningen 2000 folgt in KÜRZE !
...zu Zitaten aus dem "Canto General" (1959) und aus "Odas elementales" (1954)
von Pablo Neruda:
"Lass uns zusammen durch die Welt tanzen/Dann wollen wir Apfelblüten abpusten/Dann wehen wir durch die Fenster hinein/(...)/Kleine Weisen von gestern und morgen/Dann kommt der Tag, an dem wir Luft und Wasser/Erde und Menschen befreien..."
"Die Erdenkinder sahen ihr Lächeln/Zerschlagen, zerbrochen Ihren rehschlanken Leib/Und noch, im Angesicht des Todes, verstanden sie nicht (...)"
"Ich klopfe an...und sie machen mir auf"
Titel des Zeitungsartikels:
"Sjannie Vos danste en leefde op haar intuitie"
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